Was ist Dump andChase?
Dump and Chase ist eine der ältesten und am häufigsten eingesetzten Offensivstrategien im Eishockey. Dabei spielt ein Team den Puck bewusst tief ins gegnerische Drittel (Dump), folgt diesem nach und setzt die gegnerische Verteidigung durch aggressives Forechecking (Chase) unter Druck. Das Ziel besteht darin, die Scheibe in der Offensivzone zu erobern und anschließend Torchancen zu kreieren. Alternativbezeichnungen wie „Puck tief schicken und nachsetzen“, „Puck-In-Spiel“ oder „Forecheck-System“ bezeichnen im Kern denselben Ansatz.
Im modernen Eishockey konkurriert Dump and Chase mit Taktiken wie kontrolliertem Zoneneintritt. Dennoch bleibt diese Spielweise ein wichtiger Bestandteil vieler Mannschaftsstrategien, insbesondere wenn Defensive hoch steht oder das eigene Team athletisch stark ist.
Historischer Kontext und Entwicklung des Dump and Chase
Die Ursprünge des Dump 'n‘ Chase
Die Taktik des tiefen Puckspiels entstand bereits in den frühen Tagen des organisierten Eishockeys. Mit sinkender Eisqualität und steigender Athletik der Spieler wurde das schnelle Überbrücken des Mitteldrittels und das aggressive Forechecking zur probaten Waffe gegen geordnete Verteidigungen.
Entwicklung in Nordamerika und Europa
Während nordamerikanische Teams, insbesondere in der NHL, früh auf physischen, direkten Stil setzten, favorisierten europäische Mannschaften einen spielerischen Ansatz mit kontrolliertem Aufbau. Gleichwohl setzte sich Dump'n'Chase, stichwortartig auch als „Chip'n'Chase“ bekannt, mit zunehmender Angleichung der Spielstile international durch.
| Jahrzehnt | Taktische Priorität | Kontinent | Kommentar |
|---|---|---|---|
| 1960er | Hauptsächlich Dump and Chase | Nordamerika | Physis wichtiger als Technik |
| 1980er | Mix aus Dump'n'Chase & Aufbau | Europa | Technik im Fokus |
| 2000er | Flexible Systeme | Global | Anpassung an Spielerdynamik |
Die Grundlagen: Prinzipien des Dump'n'Chase
Dump-Phase: Scheibe tief spielen
Die Dump-Phase bezeichnet das gezielte Hineinspielen der Scheibe ins Angriffsdrittel. Hauptziele:
- Zone gewinnen, ohne den Puck zu riskant zu führen
- Penaltys vermeiden, indem gefährliche den Puckverluste im Mitteldrittel minimiert werden
- Defensive zu Fehlern zwingen
Dump and Chase-Teams nutzen verschiedene Varianten des Tiefspielens:
- Flacher Pass hinter die Verteidigungslinie
- Hoher Flip-Pass an oder über die Bande
- Hartes „Rims“ entlang der Bande
Chase-Phase: Forecheck und Scheibeneroberung
Unmittelbar nach dem Dump folgt das Chase. Das Team setzt die gegnerischen Verteidiger durch Speed, Krafteinsatz und Stellungsspiel unter Druck. Ziel ist die Scheibeneroberung in günstiger Zone.
Typische Forecheck-Formationen:
- 2-1-2 Forecheck: Zwei Stürmer setzen aggressiv nach, der dritte sichert ab
- 1-2-2 Forecheck: Öfter defensiver, einer jagt, zwei stehen bereit, zwei sichern blau Linie
Liste: Vorteile Forecheck im Dump and Chase
- Defensive Fehler provozieren
- Gegner zu schnellen, ungenauen Pässen zwingen
- Eigene Defensivspieler können nachrücken
Dump and Chase versus kontrollierter Zoneneintritt
Unterschiede und Situationen
Beim kontrollierten Zoneneintritt wird der Puck per Pass oder mit „Stickhandling“ ins Angriffsdrittel getragen. Dump'n'Chase ist die Alternative, wenn der Gegner die blaue Linie gut verteidigt oder das eigene Team Geschwindigkeit ausspielt.
| Dump and Chase | Kontrollierter Eintritt | |
|---|---|---|
| Risiko | geringere Turnover-Gefahr | höhere Turnover-Gefahr |
| Puckbesitz | oft kurzfristig, hohes Recapture | länger, aber verlierrisiko |
| Spielerprofil | physische, schnelle Spieler | spielstarke, kreative Spieler |
| Effektivität | bei heavy Forechecking-Team | bei technisch starken Teams |
Wann ist Dump'n'Chase besonders effektiv?
- Bei gegnerischen „Trap“-Strategien
- In „Special Teams“-Situationen (Penalty Killing/Powerplay)
- Gegen Verteidiger, die unter Druck Fehler machen
Taktische Feinheiten: Dump'n'Chase im modernen Eishockey
Anpassungen an die aktuelle Spielweise
Coaches kombinieren Dump'n'Chase-Elemente mit anderen Taktikbausteinen:
- „Soft Dump“: Puck so spielen, dass der eigene Spieler ihn zuerst erreichen kann.
- „Smart Dump“: Scheibe bewusst in den Raum spielen, wo gegnerische Verteidiger schwächen zeigen.
- Cross-Ice Dump: Seitenwechsel, um die Defensive auseinanderzuziehen.
Erfolgsfaktoren
Wichtige Faktoren für effizientes Dump'n'Chase:
- Geschwindigkeit der Stürmer beim Nachsetzen
- Genauigkeit und Timing des Dumps
- Vorherige Spielerbewegung und Raumöffnung
Liste: Wichtige Skills fürs Dump'n'Chase
- Schnelle Richtungswechsel
- Puckschutz in der Bande
- Körperbetonter Einsatz
- Antizipation von Abprallern und Pässen
Kritik und Grenzen des Dump'n'Chase
Kritikpunkte
- Gilt als „einfache“ Taktik
- Kann bei schlecht ausgeführtem Forecheck zu ständigem Scheibenverlust führen
- Reduziert Kontrolle und Kreativität des Spiels
Strategische Grenzen
Gegen Teams mit sehr mobilen Verteidigern oder starkem Goalie-Spiel kann Dump and Chase ineffektiv sein. Übermäßige Anwendung führt zudem zu Ermüdung der Stürmer und geringeren Torchancen aus kontrollierten Situationen.
Statistiken und Analysen: Dump'n'Chase im Vergleich
Erfolgswahrscheinlichkeit
Studien belegen: Während kontrollierte Eintritte eine höhere Wahrscheinlichkeit für Schüsse aus dem Slot generieren, sorgt Dump and Chase für mehr Puckbesitzzeiten in der Offensivzone und mehr „Second-Chance“-Chancen.
Tabelle: Erfolg von Angriffsmethoden (NHL-Saison Durchschnitt)
| Methode | Eintritte | Durchschnittl. Torchancen | Scheibeneroberungen |
|---|---|---|---|
| Dump'n'Chase | 100 | 17 | 35 |
| Kontrollierter | 100 | 28 | 22 |
Relevante Statistiken
- Corsi und Fenwick-Werte korrelieren mit kontrolliertem Eintritt stärker
- „High Danger Chances“ gegen stehen bei schlechtem Forecheck häufiger
Die Bedeutung im Nachwuchs- und Amateursport
Umsetzung im Training
Insbesondere im Nachwuchsbereich wird Dump and Chase eingesetzt, um Grundfähigkeiten wie Zweikampfverhalten und Forecheck zu trainieren. Trainer lehren Spielern das sauber abgestimmte Wechselspiel zwischen dumpen und pressen.
Liste: Vorteile im Jugendbereich
- Fördert Teamwork
- Trainiert Körperspiel und Ausdauer
- Reduziert riskante Einzelaktionen
Herausforderungen
Trotzdem sollten Nachwuchsspieler auch lernen, Spielsituationen kreativ aufzulösen und das reine Dump'n'Chase nicht zur einzigen Taktik werden lassen.
Moderne Anpassungen und technologische Analyse
Video- und Trackinganalysen
Dank moderner Tracking-Systeme kann das Dump and Chase-Spielverhalten detailliert analysiert und optimiert werden. Heatmaps und individuelle Spielerstatistiken zeigen, wie effizient die eigene Mannschaft Puckjagden umsetzt und wo Verbesserungen möglich sind.
Einfluss von Daten auf die Taktikwahl
Immer mehr Trainer setzen datengetriebene Analysen ein, um zu erkennen, wann Dump and Chase Vorteile bringt und wann kontrollierter Aufbau zielführender ist. Ein Mix aus beidem verspricht, anpassungsfähig und schwer ausrechenbar zu bleiben.
Internationale Unterschiede und Tendenzen
Nordamerika: Die Wiege des Dump and Chase
In der NHL ist Dump'n'Chase nach wie vor weit verbreitet, vor allem in den Playoffs, wo Zweikämpfe und physische Präsenz entscheidend sind.
Europa: Flexibleres Systemspiel
Europäische Teams mischen Dump'n'Chase bewusst mit kontrollierten Aufbauten; Taktikvariabilität ist der Schlüssel, um gegnerische Defensiven zu überwinden.
Internationale Turniere
Interessant: Bei Weltmeisterschaften dominieren häufig Teams, die situativ zwischen Dump and Chase und kontrolliertem Eintritt variieren, was für taktische Reife spricht.
Trainingsübungen für Dump and Chase
Übung 1: Puck tief und nachsetzen
- Zwei Teams, Puck wird von der Mittellinie ins Angriffsdrittel gespielt
- Angreifer setzen direkt nach und versuchen, Puckbesitz zu sichern
- Verteidiger kontern mit schnellem Aufbau
Übung 2: Forecheck in Wellen
- Drei Angreifer starten nach Puck-Dump gegen zwei Verteidiger
- Ziel: Aggressives Nachsetzen und Scheibeneroberung
- Rollentausch nach jedem Versuch
Beispieltrainingsplan
| Tag | Fokus | Übungen |
|---|---|---|
| Montag | Dump'n'Chase Basics | Tiefer Puck, Forecheck |
| Mittwoch | Schnellkraft | 1-2-2 Forecheck |
| Freitag | Taktik-Spiel | kontrollierte Eintritte vs. Dump'n'Chase |
Zukunft des Dump and Chase im Eishockey
Technischer Fortschritt und Taktik-Mix
Es ist zu erwarten, dass Dump and Chase weiterhin ein Bestandteil moderner Eishockeystrategien bleibt – allerdings in Kombination mit datengestützten Anpassungen und flexibel gemischten Systemen.
Entwicklung der Spielerprofile
Stürmer und Verteidiger müssen vielseitiger werden: Kraft und Technik verschmelzen. Athletik und antizipatives Spiel sind für den Erfolg im Dump and Chase essentiell.
Vertiefung: Taktische Feinheiten des Dump and Chase im Eishockey
Dynamik, Variation und Anpassungsfähigkeit in der Tiefe
Ein erfolgreiches Dump and Chase-System lebt nicht von Routine, sondern von Anpassung und Flexibilität. Die besten Teams verwenden das Grundmuster, passen jedoch Timing, Ziel, Strategie und Intensität stetig an die Dynamik des Spiels und den Gegner an.
Spielbezogene Analyse:
- Lesen des Gegners: Top-Teams analysieren in Sekundenschnelle, wie der Gegner auf einen Dump reagiert. Rückt der Goalie oft weit aus dem Tor, wird der Puck bevorzugt in die Ecken gespielt, in denen der Torwart schwächer agiert – oder mit so viel Tempo, dass er ihn nicht kontrollieren kann.
- Abstimmung zwischen Linien: Moderne Systeme gewichten die Wechselwirkung zwischen den Reihen und der Defensive mit. Häufig werden die eigenen Verteidiger im Vorfeld darauf vorbereitet, bei erfolgversprechender Gelegenheit mit in den Angriff zu stoßen („Pinching“), um den Druck zu erhöhen.
Situationsklassifizierung:
| Spielsituation | Dump and Chase-Variante | Zielsetzung |
|---|---|---|
| Powerplay | Gelegentlich Soft Dump, um Abseits zu vermeiden | Puck schnell tief bringen, kein Turnover riskieren |
| Unterzahl | Hard Dump, häufig Cross-Ice | Zeit gewinnen, Aufbau des Gegners verzögern |
| Wechselvorgang | Safety Dump ins neutrale oder gegnerische Drittel | Risiken bei Müdigkeit vermeiden |
| Nach Gegentor | Aggressives Dump and Chase, Forecheck hochfahren | Zeichen setzen, Momentum zurückholen |
| Spiel mit Führung | Conservative Dump’n’Chase, Forecheck in der 1-2-2 | Defensive Stabilität priorisieren |
Kommunikation und nonverbale Signale
Die bestmögliche Ausführung von Dump’n’Chase erfordert intuitive und nonverbale Abstimmung. Erfahrene Teams nutzen kleine Zeichen – ein Nicken, ein zur Bande gedrehter Schläger, Spreizbewegung eines Angreifers – und trainieren diese Abläufe regelmäßig im Training.
Fehlerquellen sind hier vor allem Missverständnisse beim Wechsel, zu frühes oder zu spätes Nachstoßen sowie falsch eingeschätzte Distanzen zum Puck.
Liste: Elemente verständlicher On-Ice-Kommunikation
- Absprachen vor und während des Spiels („Wenn du dumpst, geh ich voll auf links“, „Ich cover den Slot“)
- Klare Lautsignale („Go!“, „Switch!“, „Wait!“)
- Körpersprachliche Ankündigungen (Handzeichen, Schlägerheben etc.)
Forecheck-Strategien im Detail
Die 2-1-2-Formation
Zwei Stürmer setzen den Puckführenden direkt unter Druck. Der Mittelstürmer (Center) bleibt „high“ zur Absicherung. Dieses System wird bei aggressivem Spielstand oder gegen schwache Aufbauspieler der Gegner bevorzugt.
Beispiel:
- F1 sprintet auf den Scheibenträger, F2 attackiert den frei verfügbaren Verteidiger sofort, F3 sichert die blaue Linie.
- Beide Verteidiger des eigenen Teams rücken bei Puckeroberung schnell nach, um Druck im Angriffsdrittel aufzubauen.
Die 1-2-2-Formation
Universeller, auch im Defensivspiel verwendbar. Ein Angreifer setzt nach, die anderen beiden sichern auf der Höhe der Bullykreise und in der neutralen Zone.
Taktischer Vorteil:
- Konteranfälligkeit wird gemindert
- Gut geeignet für Teams mit strukturierter Defensive und höheren technischen Stärken
Die 1-3-1-Variation (insbesondere im Powerplay)
Erlaubt eine gezielte Blockade der Mittelzone – sowohl für offensive Restverteidigung als auch für gezieltes Verschieben bei Puckverlust.
Das gezielte „Smart Dump“: Details aus Trainerhandbüchern
Im modernen Eishockey ist ein Smart Dump keine verzweifelte Aktion, sondern Teil einer abgestimmten Gesamtstrategie. Coaches legen Wert darauf, die Scheibe nicht nur irgendwie tief zu spielen, sondern das individuell passende Ziel zu finden.
Beispiele für Smart Dumps:
- Längsbanden-Dump: Wenn der Außenstürmer besonders schnell ist, wird der Puck längs der Bande gespielt, sodass nur dieser seine Geschwindigkeit voll ausnutzen kann.
- Zonenwechsel-Dump (Cross-Ice): Gegen Mannschaften, die zur Scheibenseite verschieben, wird der Puck durch die Mitte auf die „schwache Seite“ gebracht. Der dort lauernde Angreifer hat dann freie Bahn.
- Dump hinterm Goalie: Speziell dann, wenn der gegnerische Goalie die Scheibe nicht optimal hinter dem Tor stoppen oder weiterspielen kann, wird zielgerichtet dahin gespielt.
Checkliste smarter Dumps:
- Puck nie „blind“ ins Aus, sondern stets kontrolliert in angespielten Raum spielen
- Erwartungen der Gegner durch Variation unterlaufen (Mal hoch, mal flach, mal scharf)
- Mitspieler rechtzeitig mit Startsignal versorgen
Rolle der Verteidiger beim Dump’n’Chase
Früher griffen Verteidiger selten direkt ins Angriffsdrittel ein, heute sind sie als „schiebende Fünf“ unerlässlich:
- Pinching: Mutiges Vorrücken an die Bande bzw. blaue Linie, um den freien Puck zu sichern oder abzuwehren, falls er durch die Zone rutscht
- Cover Rotation: Bei Vorstößen eines Verteidigers rotieren die Angreifer zurück, sichern ab und ermöglichen variable Angriffsmuster
- „Strong Side-Support“: Der Verteidiger auf der Scheibenseite rückt situativ mit vor, um die Dreiecksbildung mit den beiden Forwards optimal zu unterstützen
Tabelle: Beteiligung der Verteidiger in Dump and Chase-Systemen
| Aufgabenfeld | Aktionen im Detail |
|---|---|
| Pinching | Blaue Linie halten, bei Puckeroberung schnelles Nachrücken |
| Slot-Cover | Zentrum sichern gegen gegnerische Konter |
| Kommunikation | Absprache mit Goalie und Center |
| Aufbau & Umschalten | Bei Scheibengewinn sofort auf Passoptionen achten |
Adaptive Dump’n’Chase-Ansätze und „Hybrid Systems“
Moderne Teams nutzen teils sogenannte Hybrid-Systeme, die situativ zwischen kontrolliertem Eintritt und Dump and Chase wählen.
Der Begriff „Hybrid Dump“ ist im Sprachgebrauch, wenn ein Angreifer die Scheibe zunächst kontrolliert trägt und erst dann, wenn keine Passoption offen oder der eigene Laufweg abgedeckt ist, die Scheibe tief spielt – idealerweise so, dass der eigene Mitspieler Nutznießer ist.
Kriterien für Dump vs. Carry:
- Vorm Gegner ist Überzahl? → Tragen
- Enger Checkdruck, offene Bande? → Dump, sofort jagen
- Schnelle Wechselphasen? → Dump für sicheren Zonenwechsel
Taktischer Clou:
Dump and Chase ist nicht statisch, sondern ein Element in einer Arsenalbox von Optionen und wird je nach Gegner, Spielstand und Teamstärke „on the fly“ gezogen oder wieder fallengelassen.
Psychologische und mentale Feinheiten
Dump’n’Chase fordert maximalen mentalen Fokus und Entschlossenheit:
- Resilienz trainieren: Ständiges Nachsetzen kann frustrierend sein, wenn es mehrfach nicht klappt. Athleten dürfen nicht aufgeben, sondern müssen jeden Versuch als neue Gelegenheit sehen.
- Gegner ermüden: Dauerhaftes Forechecking setzt Verteidigung mental so unter Druck, dass Fehler sich irgendwann nahezu zwangsläufig einstellen.
- Momentum-Wechsel: Ein gewonnener Zweikampf nach Dump bringt nicht nur Angriffsoptionen, sondern wertvolles Selbstvertrauen für die gesamte Linie.
Beispiele aus der Praxis
Videoanalyse einer beispielhaften NHL-Sequenz:
(Tipp: Eigene Filmsequenzen oder Highlight-Reels auf YouTube ansehen)
- Angreifer A spielt Soft Dump in die linke Ecke.
- Angreifer B sprintet gegen den Verteidiger und bindet diesen an der Bande.
- Angreifer C nimmt den entstandenen freien Puck auf.
- Verteidiger D rückt gezielt an die blaue Linie und sorgt dafür, dass ein eventueller Klärungsversuch abgefangen werden kann.
Das Zusammenspiel verlangt in Echtzeit höchste Konzentration und Koordination – jede Verzögerung verschafft dem Gegner Erleichterung.
Typische Fehlerquellen und ihre Korrektur
Häufige Fehler:
- Zu spätes Nachrücken des zweiten Forecheckers (F2)
- Schlechte Absicherung der blauen Linie durch den dritten Stürmer (F3)
- Unkoordinierte Spielerwechsel bei Linienwechseln im Zuge des Dump’n’Chase
- Unsicherheit zwischen Goalie und Verteidigern bei Puckkontrolle hinter dem Tor (besonders nach Rims)
Gegenmaßnahmen:
- Fokus im Training auf genaue Rollenzuweisung („Jeder weiß im Zweifelsfall, was seine aktuelle Aufgabe ist.“)
- Video- und Szenenbesprechungen mit klaren Verantwortlichkeiten
- Häufige Anpassung und Rotation beim Forecheck zur Verhinderung von Automatismen beim Gegner
Variabilität beim „Chase“
Nicht jede Nachsetzbewegung hat das Ziel, den Puck sofort zu erobern. Oft reicht es, den Verteidiger so unter Druck zu setzen, dass dessen Pass in die falsche Richtung gespielt wird oder ein Icing erzwungen wird – somit gewinnt das eigene Team Zeit und kann kontrolliert wechseln.
High-Pressure vs. Low-Pressure Forecheck
| Merkmal | High-Pressure | Low-Pressure |
|---|---|---|
| Ziel | Sofortige Puckeroberung | Positionierung, Fehler provozieren |
| Energieaufwand | Hoch | Niedrig |
| Risiko | Höher (bei frühem Ausspielen) | Geringer |
| Anwendung | Bei Rückstand, neuer Linie | Bei Führung, kurzem Shift |
FAQ: Häufige Fragen und Irrtümer rund um Dump'n'Chase
Was passiert, wenn der Dump misslingt?
Ein schlecht gespielter Dump ermöglicht gegnerischen Verteidigern einen schnellen Aufbau oder sogar einen Konter.
Ist Dump'n'Chase immer effizienter als der kontrollierte Aufbau?
Nicht zwangsläufig. Die Effektivität hängt von Gegner, Spielsituation und Teamprofil ab.
Eignet sich Dump'n'Chase für jedes Team?
Vor allem physisch starke und läuferisch robuste Teams profitieren überdurchschnittlich von dieser Strategie.
Eignet sich Dump’n’Chase auch im Nachwuchsbereich?
Ja, denn es schult grundlegende Fähigkeiten wie Teamarbeit, Zweikampfverhalten und Ausdauer. Dennoch sollten junge Spieler zusätzlich auch das kontrollierte Aufbauspiel lernen, um einseitige Entwicklung zu vermeiden.
Wie lässt sich die Effizienz von Dump and Chase analysieren?
Moderne Video- und Trackinganalysen (z.B. Heatmaps, Spielerstatistiken) zeigen, wie oft und an welchen Stellen der Puck nach Dump and Chase wiedergewonnen wird und inwiefern daraus Torchancen entstehen. So können Teams ihre Taktik gezielt anpassen.
Welche Alternativen gibt es zum Dump’n’Chase?
Kontrollierter Zoneneintritt durch Passen oder Dribbeln („Carry-in“)
Direktpass-Kombinationen
Schnellkombinationen über die neutrale Zone
Jede Taktik hat spezifische Anwendungsfälle, Vor- und Nachteile.
Synonyme und verwandte Begriffe im Dump'n'Chase-Kontext
| Synonym | Bedeutung |
|---|---|
| Puck tief spielen | Kurzform für das gezielte Hineinspielen der Scheibe ins Angriffsdrittel |
| Nachsetzen | Aggressives Forechecking nach dem Puck-Dump |
| Puck jagen | Alltagsbegriff für das Chase-Element |
| Chip'n'Chase | Variation mit angehobenem Puck-Spiel |
Fazit: Dump'n'Chase als versatiles Werkzeug im Eishockey
Dump'n'Chase bleibt unabhängig vom Trend zu datengetriebenem Eishockey ein unverzichtbares taktisches Mittel. Wer die Strategie situativ klug einsetzt und mit spielerischen Elementen kombiniert, sichert sich Vorteile gegen unterschiedlich strukturierte Gegner. Entscheidend sind dabei die Athletik der Spieler, das koordinierte Forechecking und die Fähigkeit, den Puck gezielt zu erspielen und nachzusetzen.
In Zukunft wird Dump'n'Chase, unterstützt von datengetriebenen Analysen, noch gezielter zum Einsatz kommen – als wichtiges Werkzeug im taktischen Repertoire erfolgreicher Eishockey-Teams.
Taktische Meisterschaft im Detail: Die Kunst des Dump’n’Chase besteht nicht in mechanischer Wiederholung. Vielmehr lebt die Strategie von Vielfalt, Kommunikation, Präzision, Kreativität und einer perfekten Anpassung an Gegner und Spielsituation. Je nach Gegnerstruktur lässt sich Dump’n’Chase offensiv oder defensiv, forciert oder abwartend, simpel oder raffiniert ausformen.
Wer als Team das Wechselspiel zwischen Dump, Forecheck und verschiedenen Nachsetzmustern beherrscht, hat gegen jede Form der Defensive einen Trumpf in der Hand – egal ob Juniorenliga, DEL, KHL oder NHL.















